Der Domfriedhof

Der Domfriedhof wurde um die Mitte des 16. Jahrhunderts zunächst für die Verstorbenen der Mariengemeinde der Domfreiheit angelegt. Schon Ende des 16. Jahrhunderts finden sich erste hohe Würdenträger des Domkapitels auf dem Friedhof, die zuvor und auch noch lange danach das Recht zur Bestattung in der Domkirche besaßen.

Bis in das 20. Jahrhundert hinein hatten Naumburger Domherren, Domprediger und höhere Verwaltungsmitarbeiter Anspruch auf eine Grabstelle. Mit der Eröffnung des neuen städtischen Friedhofs in der Weißenfelser Straße im Jahr 1901 nahm die Bedeutung des Domfriedhofs langsam ab. Aber auch danach wurden noch herausgehobene Persönlichkeiten (z.B. Domdechanten) auf dem Domfriedhof bestattet.

Seit 2014 ist der in Trägerschaft der Vereinigten Domstifter befindliche Domfriedhof als Ort der Ruhe und Besinnung für die Öffentlichkeit wieder zugänglich und seit 2016 wird er auch wieder als letzte Ruhestätte genutzt.

Zugang über Windmühlenstraße oder Lindenring

April bis September | 9.00 – 18.00 Uhr
Oktober bis November | 9.00 – 16.00 Uhr

Für Bestattungen auf dem Domfriedhof wenden Sie sich bitte an die Stiftskämmerei der Vereinigten Domstifter.


Satzung  

Satzung für den Friedhof des Doms St. Peter und Paul in Naumburg, Stand 29.06.2015 (pdf)

Mit der nach Johannes dem Täufer gewidmeten Johanneskapelle auf dem Domfriedhof besitzen die Vereinigten Domstifter einen besonderen Schatz. Die Johanneskapelle, welche sich ursprünglich auf einem Domherrenhof südlich des Doms befand, wurde zu Beginn der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von einem an der französischen Gotik geschulten Baumeister errichtet. Seit 1864 steht die Kapelle auf dem Naumburger Domfriedhof. Im Inneren zeigt sich ein Gewölbe in drei Jochen mit kunstvoll gearbeiteten Schlusssteinen und Laubkapitellen. Der ehemalige Schlussstein der Kapelle, heute im Kreuzgang des Naumburger Doms zu sehen und als Kopie über dem Eingang zur Kapelle angebracht ist, zeigt ein Brustbild Johannes des Täufers mit Opferlamm.

Die beeindruckenden Glasfenster wurden 2014 von dem Leipziger Künstler David Schnell entworfen und gemeinsam mit den Derix Glasstudios Taunusstein umgesetzt. Dank des freundlichen Entgegenkommens des Künstlers und der Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin sowie einer großzügigen Privatspende aus Freyburg können die Fenster in der Kapelle verbleiben.

ANDACHT AM JOHANNESTAG
Eine schöne Tradition an einem ganz besonderen Ort

Jedes Jahr am 24. Juni lädt die Evangelische Kirchengemeinde Naumburg herzlich ein zur Johannesandacht auf dem Domfriedhof. Es ist eine besondere Stunde an einem ganz besonderen Ort.

Der Johannistag wird auch heute noch in der evangelischen Kirche als ein Fest des Sommerhöhepunktes gefeiert. Im Zentrum steht der jüdische Bußprediger Johannes der Täufer, der in Galiläa auftrat und Jesus am Jordan taufte. Verknüpft ist der Tag mit der Sommersonnenwende und dem Brauchtum, ein Feuer zu entzünden.

Zum Inhalt springen