Instandsetzung der Ostchor-Fassade des Naumburger Doms beginnt

Um die Substanz des Muschelkalksteins des Naumburger Doms weiter zu erhalten, ist eine Instandsetzung der Fassade des Ostchores dringend geboten, denn die Schäden sind deutlich und substanzgefährdend, erklärt die Dombaumeisterin Regine Hartkopf: „Die Verschwärzung des Kalksteins beruht auf der Bildung von Gipskrusten. Diese sind vor allem auf frühere negative Umwelteinflüsse in der Folge von saurem Regen zurückzuführen. Sie verursachen gravierende Schäden: Die dichten dunklen Krusten erhitzen sich stärker als der helle Stein der Fassade, dies führt zu unterschiedlicher thermischer Dehnung, die Krusten wölben sich auf und platzen ab. Damit geht Substanzverlust des Kalksteins einher. Das Ziel der Fassadeninstandsetzung soll sein, weitere Schädigungen durch aufliegende Krusten soweit wie möglich zu minimieren, beziehungsweise wenn möglich auszuschließen“.

Die Instandsetzung der Fassade erfolgt in zwei Abschnitten bis 2021. Die Gerüste für die Arbeiten wurden vor kurzem gestellt. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten erfolgen mittels Abstrahlens und Lasertechnik. Zuerst wird eine große Musterfläche mit einem Feuchtstrahl erstellt. Dann gehen die Arbeiten an der gesamten Fassade weiter. Nach dem Feuchtstrahlen kommt ein weltweit einzigartiger Laser zum Einsatz, der die Krusten „verbrennt“.  

Für das Projekt stehen 800.000 Euro zur Verfügung, es wird möglich gemacht durch die Strukturhilfemittel des Bundes.

Zeitgleich werden die Fenster des Ostchores restauriert, auch dafür ist das Gerüst vorgesehen, da auch das Maßwerk der Fenster erneuert wird.

Glasrestaurierung am Naumburger Dom: Projektarbeiten bis Ende 2020 gesichert

Bereits seit Dezember 2017 widmet sich ein Team der Glasrestaurierungswerkstatt in enger Zusammenarbeit mit Projektleiter Dr. Ivo Rauch und unter der Gesamtleitung der Dombaumeisterin, Regine Hartkopf, den prachtvollen Westchorfenstern des Naumburger Doms. Im Rahmen des Projekts „Glasrestaurierung am Naumburger Dom“ sollen diese durch umfangreiche Maßnahmen restauriert und präventiv gesichert werden.

Mit dem aktualisierten Fördermittelbescheid vom 11. Oktober 2018 ist die Maßnahme bis Ende 2020 gesichert. Dies bedeutet, dass nun auch die Fenster des Naumburger Ostchores in das Projekt einbezogen werden können.

Finanzierung des Projekts

Kosten gesamt: 2 Millionen Euro
Finanzierung durch:

  • Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
  • Land Sachsen-Anhalt
  • Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Burgenlandkreis
  • Rudolf-August Oetker-Stiftung
  • Ernst-von-Siemens-Kunststiftung mit einem Mäzen
  • HERMANN REEMTSMA STIFTUNG

Dauer der aktuellen Arbeiten: 2017 bis voraussichtlich 2020

Aktuelle Arbeiten

Während die Arbeiten der Fenster im Westchor fast abgeschlossen sind und dieser bald wieder vollkommen ohne Einschränkungen zu sehen ist, haben ab September 2019 die umfangreichen Arbeiten an den Glasfenstern im Ostchor begonnen. Um die Restaurierungsarbeiten so effizient und sicher wie möglich zu gestalten, wurden alle Fenster des Ostchores auf einmal eingerüstet. Die Arbeiten sollen ein Jahr dauern. Die Sehenswürdigkeiten, die sich dort befanden, werden für den Gast weiter sichtbar bleiben, denn Kunstwerke wie der Marienaltar und der einmalige Diakon, erhielten für eine Übergangszeit einen neuen Platz im Dom.

Bei den Restaurierungsarbeiten im Westchor wurde unter anderem das Glas im trockenen Zustand mit Pinsel und Skalpell gereinigt, Kunstharze früherer Restaurierungen abgenommen, der umlaufende Schriftzug hervorgehoben und die historische Malschicht gefestigt. Kleinere Glassprünge wurden geklebt, Bleibrüche gesichert und kleine Bereiche nachgekittet. Zuletzt erhielten die Glasfelder eine Messingeinfassung zur Stabilisierung.

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