Die Baumfällarbeiten auf dem Domfriedhof sind abgeschlossen
„Der Domfriedhof ist wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Ich freue mich sehr, dass die nötigen Baumfällarbeiten zügig durchgeführt werden konnten und der Friedhof nun nicht weiter aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben muss“, erklärt der Stiftsdirektor der Vereinigten Domstifter Dr. Holger Kunde. Anfang Juli hatten die Dechantin der Vereinigten Domstifter Prof. Dr. Karin von Welck und der Stiftsdirektor nach einer Begehung des Domfriedhofs beschlossen, den Friedhof vorübergehend für die Öffentlichkeit zu schließen. Die Trockenheit des vergangenen Sommers hatte an den Baumbeständen auf dem Domfriedhof für große Dürreschäden gesorgt, so waren zahlreiche Bäume ausgetrocknet und nicht mehr standsicher und es bestand die Gefahr, dass größere Äste herab- oder sogar Bäume umfallen. Außerdem waren einige Bäume von der Rußrindenkrankheit befallen. Diese wurden auch gefällt. Sie werden in Kürze, nach Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, durch Neupflanzungen ersetzt.
Der Domfriedhof ist also wieder von April bis September von 9.00–20.00 Uhr und von Oktober bis November von 9.00–18.00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich.
Hintergrundinformation
Seit 2014 ist der in Trägerschaft der Vereinigten Domstifter befindliche Domfriedhof als Ort der Ruhe und Besinnung für die Öffentlichkeit wieder zugänglich und seit 2016 wird er auch wieder als letzte Ruhestätte genutzt.
Der Domfriedhof wurde um die Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt. Zunächst vermutlich für die Verstorbenen der Mariengemeinde der Domfreiheit gedacht, die bis dahin um die Marienkirche herum bestattet worden waren (vor allem im Bereich des heutigen Kreuzhofes des Doms, wo im Laufe der Jahrhunderte hunderte Gräber entdeckt wurden). Aber schon Ende des 16. Jahrhunderts finden sich erste hohe Würdenträger des Domkapitels auf dem Friedhof, die zuvor und auch noch lange danach das Recht zur Bestattung in der Domkirche besaßen. Bis in das 20. Jahrhundert hinein hatten Naumburger Domherren und bestimmte höhere Verwaltungsmitarbeiter (auch die Domprediger) Anspruch auf eine Grabstelle.
Mit der Eröffnung des neuen städtischen Friedhofs in der Weißenfelser Straße im Jahr 1901 nahm die Bedeutung des Domfriedhofs langsam ab. Aber auch danach wurden noch herausgehobene Persönlichkeiten (z. B. Domdechanten) auf dem Domfriedhof bestattet. Die letzte Beisetzung, vor der Wiedereröffnung als letzte Ruhestätte 2016, fand in den 50er oder 60er Jahren statt.