Die berühmten Nazarenerbilder in der Dreikönigskapelle am Naumburger Dom werden konserviert und neu präsentiert

Im 15. Jahrhundert entstand die spätgotische Dreikönigskapelle, die über eine äußere Treppe vom Domplatz aus erreichbar und durch die auffällige Figurengruppe der Heiligen Drei Könige sowie Maria mit dem Kind schon von weitem erkennbar ist. Das Strahlengewölbe im Inneren sowie das farbige Dreikönigsfenster aus dem 19. Jahrhundert verzaubern die Besucher des Doms. Aufgrund ihrer Abgelegenheit vom Trubel der Straße und des Touristenstroms wird sie als „Raum der Stille“ genutzt. 2025 fördert nun die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Innenraumsanierung der Naumburger Dreikönigskapelle mit 175.000 €.

Im Inneren der als Ort der Stille genutzten Kapelle fasziniert ein herausragendes kunstvolles Gewölbe. Von höchster Bedeutung ist die Ausstattung der Kapelle. In der Dreikönigskapelle des Naumburger Doms wird heute eine herausragende Sammlung von acht Gemälden präsentiert, die als ,,Nazarenerbilder“ bekannt sind.

Als ,,Nazarener“ werden Vertreter einer besonderen Kunstrichtung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bezeichnet, in deren Zentrum eine romantisierende Hinwendung zur christlichen Religion steht. Im engeren Sinne versteht man unter der Bezeichnung Angehörige einer Künstlerkolonie, die zwischen 1810 und 1820 in Rom bestand und zu deren bedeutenden Vertretern neben Wilhelm von Schadow (1788 – 1862) auch Friedrich Overbeck (1789 – 1869) und Julius Schnorr von Carolsfeld (1894 – 1872) gehörten.

Bei seinem Aufenthalt in Rom im Jahr 1820 bestellte der wohlhabende und kunstsinnige Naumburger Domherr Immanuel Christian Leberecht von Ampach (1772 – 1831) bei den ,,Nazarenern“ einen Christuszyklus aus insgesamt neun Gemälden, die für Ampachs Privatkapelle in seinem Naumburger Wohnhaus (Markt 10) bestimmt waren.

Ampach war der erste deutsche Auftraggeber überhaupt, der Bilder der „Nazarener“ in größerer Zahl nach Deutschland brachte. Testamentarisch überließ der Domherr seine Sammlung dem Naumburger Dom.

Mit den Mitteln der DSD werden die Gemälde und ihre Rahmen sowie weitere Bestandteile der Sammlung gereinigt und konserviert. Auch die Beleuchtung des Raumes wird 2025 erneuert werden. Alle Arbeiten sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

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